Di, 30.04.2024 - 15:30 Maibaumaufstellen mit Maifeier |
Sa, 20.04.2024 - 14:00 Tauffeier |
So, 21.04.2024 - 09:00 Pfarrgottesdienst |
Di, 23.04.2024 - 09:00 Heilige Messe |
So, 28.04.2024 - 18:30 Pfarrgottesdienst |
Di, 30.04.2024 - 09:00 Heilige Messe |
Mi, 01.05.2024 Tag der Arbeit |
Mi, 01.05.2024 - 09:00 Festgottesdienst "Patrona Bavariae" für die ganze PG in Asbach-Bäumenheim |
Mi, 01.05.2024 - 18:30 1. feierliche Maiandacht für die ganze PG in Mertingen |
Do, 18.04.2024 Papiertonne |
Mo, 22.04.2024 Gelber Sack |
Di, 23.04.2024 Mülltonne |
Mi, 24.04.2024 Biotonne |
Chronik ausführlich
1. Von den Anfängen bis zum 19. Jahrhundert
Der Ortsname des auf dem Hügelland links der Schmutter gelegenen Dorfes Druisheim weist mit dem Suffix "-heim" auf fränkische Siedlungstätigkeiten hin. Als "heim"-Name, der patronymisch gebildet ist, liegt die Erklärung als Wohnort eines "Triuwin, Trowin" oder "Troant" nahe. Eine Person dieses Namens dürfte im Zusammenhang mit dem fränkischen Siedlungsvorstoß über die Donau nach Süden an der Ortsgründung bzw. dem Ortsausbau maßgeblich beteiligt gewesen sein, wie dies auch für das benachbarte Heißesheim anzunehmen ist.
Die vom Ortsadel derer von Druisheim erichtete Burg auf dem Geländesporn diente sicher zur Kontrolle des Straßenverkehrs. Wahrscheinlich um 1000 erichtet, dürfte sie vom Ortsadel, der zwischen 1126 und 1179 belegt ist, an die Familie der Pappenheimer übergegangen sein; denn mit dem Aussterben der Herren von Druisheim nach 1220 tauchen als Besitznachfolger, Orts- und zugleich Burgherren, die Herren von Pappenheim auf, deren stammburg unweit von Treuchtlingen liegt.
Heinrich von Pappenheim war in der Stauferzeit die Burg wahrlscheinlich als Rechtsnachfolger des Hildbrand, Marschall von Rechberg (1214 - 1226), zugefallen, der in Biberbach saß. Nach dem ältesten Urbar des Pappenheimischen Gesamthauses, das zwischen 1214 - 1218 angelegt wrude, stand den Pappenheimern in Druisheim nur eine Jahrsgült von sechs Burgschäffel Hafer zu. Am 26.10.1256 stellte Heinrich von Pappenheim auf der Burg zu Druisheim eine Verkaufsurkunde für das Kloster Oberschönenfeld aus. Als Heinrich von Pappenheim auf der Burg Druisheim eine Urkunde für seinen Burgmann Siegfried von Nordendorf ausfertigte, wurde er als Marschall des (Deutschen) Reiches und des Herzogtums Schwaben auf "Truiwesheim" bezeichnet. Nach dem Ende der Stauferkaiser befehdeten die Bayernherzöge Heinrich I. (1253 - 1290) und Ludwig II. (1253 - 1293) die Herren von Pappenheim, denen sie die Güter aus der Konradinischen Erbschaft streitig machten. Im Verlauf dieser Auseinandersetzung eroberten sie die Burg in Druisheim, die fortan in bayerischer Hand blieb. Auch als Herzog Ludwig der Strenge (1253 - 1294) im Jahre 1276 seinen Erben nahelegte, die Burg in Druisheim ihren früheren Besitzern zurückzugeben oder sie wenigsten für deren Verlust zu entschädigen, blieb es bei dieser Absichtserklärung. Als Herzog Ludwig der Strenge am 25. September 1276 das Kloster Fürstenfeld, das er als Sühnestiftung für den Mord an seiner Gattin Maria von Brabant in Donauwörth gestiftet hatte, durch eine Schenkung bedachte, nahm er die Burg Trugesheim ausdrücklich von dieser Tradition aus. Folgerichtig war im ältesten bayerischen Herzogsurbar von 1278 das bayerische Amt (officio Triugesheim) Druisheim bereits voll ausgebildet. Von hier aus wurden die dem Herzog von Bayern zustehenden Gefälle und Abgaben eingehoben. Außer einer "Curia", dem sogenannten "Weingart-Lehen", von dem die Gefälle für die Schirmvogtei fielen, ist auch schon von einer Gerichtsstätte (locus judicii), an der die Vögte zweimal jährlich das sogenannte Mai- und Herbstgericht abhielten, die Rede. Zum Unterhalt des Vogtes waren zwei Höfe und eine Hufe in Druisheim verpflichtet, die zusammen zwei libra zehn Schillinge bayerische Pfennige zu entrichten hatten. Eine Fischenz (=Fischwasser) in der Schmutter erbrachte wöchentlich drei Pfennige, außerdem wurden als Liegenschaften ein Burganger, ein Baumgarten und eine große Wiese, die der "Hofgarten" hieß, erwähnt, auf die das Herzogtum Bayern Anspruch erhob.
c) Der Ortsadel von Druisheim 1126 - 1179
Ein Pernolt von Trousheim taucht als Zeuge in einem zwischen 1126 - 1179 für St. Urlich in Augsburg angelegten Traditionskodex auf. Am 17. April 1187 bestätigte Kaiser Friedrich I. (1152 - 1190), dass die "matrona" Gertrud von "Truowensheim" am Tag der Einweihung der Augsburger Klosterkirche und der Überführung der Gebeine des hl. Ulrich dem Augsbruger Kloster St. Ulrich und Afra ein Haus in der Stadt übergab. Am 29.12.1217 wurde unter den Urkundenzeugen Kaiser Friedrichs II. (1215 - 1250), die der Kaiser zu Nürnberg für den Bischof von Brixen ausstellte, auch ein Jacko de Triuwesheim genannt. Am 17.10.1262 wurden dei Brüder Ulrich und Hermann von Druisheim als Urkundenzeugen genannt. Außerdem taucht am 31.10.1320 ein Otto von Druisheim als Zeuge in einer Urkunde auf, ohne dass eindeutig familiäre Bindungen belegbar würden.
d) Druisheim im Besitz der Pappenheimer
Im 1278 war Heinrich von Pappenheim, Marschall des Reiches und des Herzogtums Schwaben, gestorben. Deshalb teilten seine Söhne, die Reichsmarschälle Heinrich und Hildbrand von Pappenheim 1279 die Herrschaft Pappenheim untereinander auf. Obwohl die Familie die Burg Druisheim vom Reich zu Lehen trug, konnten beide dei Reichsburg Druisheim nicht länger gegen die Machtpolitik Ludwigs des Strengen behaupten: "Uns nimmt der Herzog Truigesheim", heißt es eher resignierend, als die Pappenheimer eine Teilung ihrer Burgen, Leute und Güter vornehmen. Deshalb blieb ihnen nichts anderes übrig, als zunächst einmal alle umstrittenen Ansprüche auszuklammern, was auch für zwei Höfe in Druisheim galt, die, wie es weiter heißt, "der Graf von Graisbach nimmt". Ihre anderen Höfe in Druisheim konnten die Pappenheimer aber im Familienbesitz halten; denn Hildbrand erhielt auch die Reichslehen in Druisheim übertragen. Dies geschah allerdings bezeichnenderweise mit Ausnahme der Burg Druisheim, für die eine Belehnung zwischen 1311 - 1420 nicht mehr festzustellen ist. Nach 1300 nannten sich die Pappenheimer dann nach ihrem Ansitz "Marschälle von Biberbach" oder auch "von Rechberg". So verkaufte 1346 Siegfried, Marschall von (Pappenheim-) Biberbach einige Höfe in Druisheim dem Domkapitel zu Augsburg. Am 3. Februar 1362 verkauften dann Sophie und Johann, Marschall von Pappenheim und von Rechberg, vier Höfe in Druisheim. Einer dieser Höfe, "genannt Egerdun, dieshalb der Schmutter" gelegen, ging um 100 Pfund Heller an Meister Martin den Schwinggeist und dessen Bruder Hiltprand. Am 20. Mai 1377 verkaufte Jörg, der Marschalk von Rechberg, gesessen zu Kurzeneichen, sein Gericht und "Ehafftin" zu Triuzheim samt Zugehör in Dorf und Feld, das er seit dem Tod seines Vaters Hans, des Marschalks von Rechberg, gemeinsam mit seinem Bruder als lediges und unverkümmertes Eigen innegehabt hatte, an seinen Vetter, den Ritter Hildbrand Marschalk von Biberbach um 75 Böhmische und Ungarische Gulden. Noch im Jahre 1432 wies Heinrich von Pappenheim seiner Ehefrau Anna von Abensberg als Morgengabe Einkünfte von Gülten in Druisheim an, die vorher sein Vater bezogen hatte. Im Jahre 1446 wird Marschall Burkhard von Treussen als Ortsherr genannt. und noch im 1492 besaßen die Reichserbmarschälle zu Treußen (=Druisheim), Hans und Georg von Pappenheim, bei denen es sich um Vertreter einer Seitenlinie der Pappenheimer zu Biberbach handelte, den größten Teil des Ortes Druisheim mit 25 Feuerstätten. Damals besaß Marschall Mang von Hohenreichen vier Feuerstätten, das Augsburger Kloster Maria Stern acht Feuerstetten. Nach einem Prozess zwischen Witwe und den Töchtern Albrechts von Stetten zu Holdermannstetten vererbte sich der Ort Druisheim 1531 dann auf die Abkömmlinge der Reichsmarschälle von Pappenheim mütterlicherseits, die ihre Anteil 1552 dann aber an Anton Fugger (1493 - 1560), der seit 1536 Reichspfleger mit Sitz in Donauwörth war, verkauften. Marquard von Fugger verkaufte 1652 um 28.000 Gulden das größtenteils im Dreißigjährigen Krieg abgebrannte Dorf samt dem zerfallenen Schloss, das nach 1717 abgetragen wurde, an das Kloster Holzen. Von Graf Marquard Eustach von Fugger (1687 - 1723), der am 13.10.1723 die Reichspflege Donauwörth um 80.300 Gulden an die Stadt Donauwörth verkauft hatte und am 30.12.1724 auch die bisher mit der Reichspflege verbundenen Allodien und Lehen um 102.894 Gulden der Stadt Donauwörth überließ, kam Druisheim dann mit der Reichspflege an die Stadt Donauwörth.
e) Die Lehensgüter des Herzogtums Bayern in Druisheim
Das Burglehen der Waler von Druisheim
Nach dem juristisch mehr als zweifelhaften Zugriff Herzog Ludwigs des Strengen 1279 auf Burg und Dorf Druisheim wurde die Burgin den witelsbachischen Teilungsverträgen 1310 und 1329 aufgeführt und fortan vom Herzogtum Bayern als Lehen ausgegeben. Am 10. Oktober 1311 übertrug Ludwig der Bayer (1282 - 1347) seinem Ritter Heinrich von Wal auf ewige Zeiten die Burg Druisheim, die diesem Lehensmann auch im Teilungsvertrag von Pavia 1329 zugesprochen wurde. Als 1348 Ulrich und Kraft, die Waler von Druisheim, die Dörfer in der Reichspflege Donauwörth brandschatzten, wurde auch der Ort Druisheim geschädigt. Am 3. Januar 1349 taucht Ulrich der Waler aus Druisheim, als Urkundenzeuge auf, der auch am 5. März 1353 zusammen mit seinem Bruder Konrad, dem Waler aus Druisheim, wieder als Urkundenzeuge begegnet, wobei es um den Maierhof in Asbach geht. Dieser Konrad, der Waler aus Druisheim, wurde dann auch am 28. November 1356 als Urkundenzeuge im Zusammenhang mit dem Maierhof zu Mertingen genannt. Am 15. Juni 1391 verkauften für 800 Gulden Konrad dder Waler von Druisheim, gesessen zu Werd, und seine Ehefrau Diemut, die Hälfte ihres Gutes zu Druisheim. Darunter waren auch der Burgstall und ein Bau, den beide vom Herzogtum Bayern zu Lehen trugen. Außerdem gingen drei Tagwerk Wiesmahd, die "dieshalb des Egensees" lagen, an die Gebrüder Franz und Kaspar Waler, die Söhne seines Bruders, über. Ein Willibold der Waler, gesessen zu Huisheim, war ebenso mit der Regelung einverstanden wie die beiden königlichen Beamten, nämlich der Reichspfleger der Reichsstadt Donauwörth, Ulrich Marschall zu Oberndorf, und der Reichsamman Ulrich der Weischenfelder. Schließlich stimmte auch Diemut, die Walerin, dem Besitzwechsel in Druisheim zu, als Conrad der Waler den Söhnen seines Bruders den Besitz übergab. Ihr Einverständnis war erforderlich, weil sie ihre Heimsteuer oder Morgengabe, also ihr Heiratsgut, das sie "auf des Reiches Straße" hatte, damit aufgab. Die Burg in Druisheim war zu dieser Zeit wohl schon verfallen, wurde aber später auf der Anhöhe bei den Burghöfen wieder aufgebaut. Denn am 6. Dezember 1415 belehnte Graf Ludwig von Oettingen (1350 - 1440) Franz Waler anstelle des Bayernherzogs Ludwig von Bayern (1283 - 1347) in seiner Eigenschaft als Hauptmann in Oberbayern mit dem "Turnberg" un dder darauf stehenden Feste zu Druisheim. Außerdem bekannten die Vormünder der Margaretha von Riedheim, der Gemahlin Franz Walers, dass sie für ihr Mündel den "Kapellenberg" zu Druisheim von Herzog Ludwig durch die Hände des Grafen von Oettingen empfangen hätten. Am 2. Juni 1420 entzog der Wittelsbacher Herzog Ludwig der Gebartete (1413 - 1447) den Brüdern Franz und Kaspar Waler von Druisheim das Burglehen, weil Kaspar an einem Überfall auf ihn in Konstanz beteiligt gewesen war. Engelhard, Marschall von Donnersberg, sollte nun als neuer Lehensträger der Burg die Feste stets für Herzog Ludwig offenhalten. Außerdem musste er auf seine Kosten einen Tag- und Nachtwächter besolden, der wohl die Aufgaben eines Burghüters wahrnahm.
Das Burglehen auf dem Turnberg seit 1420
Schon am 2. Januar 1420 war Engelhard, der Marschall von Donnersberg, mit der Feste Druisheim von Herzog Ludwig VII. (1413 - 1447) belehnt worden. Er hatte seinem Lehensherrn versprechen müssen, die Burg stets für ihn offenzuhalten. Nachdem das Burglehen den Brüdern Franz und Kaspar Waler von Druisheim zugunsten von Engelhard, Marschall von Donnersberg, entzogen worden war, wurde am 24. Oktober 1420 Ulrich von Heimenhofen mit dem "Turneberg" und der darauf stehenden Feste "Treugesheim" belehnt. Er war der dritte Inhaber des Burglehens binnen einer Jahresfrist auf der Druisheimer Burg, die diesmal als im Landgericht Burgau gelegen bezeichnet wurde.
Die Lehensübergabe erfolgte mit denselben Rechten und Pflichten, wie sie der Lehensträger Franz Waler vorher innehatte. Im Jahre 1467 verkaufte dann Heinrich von Freiberg für 2300 Gulden dem Herrn von Wellwart seine Güter in Druisheim, die er vom Herzogtum Bayern zu Lehen trug. Der Bayernherzog Ludwig IX., der Reiche (1402 - 1479) setzte daraufhin den Wellwart noch im gleichen Jahr in die zwei gekauften Höfe als Lehensmann ein. Als dieser beide Höfe im Wertanschlag des Ankaufspreises als Heiratsgut seiner Tochter zuwies, geschah dies selbstverständlich mit Zustimmung des Bayernherzogs.
Auch als im Jahre 1472 Renwart von Wellwarth seine Güter in Druisheim um 2350 Gulden an Wolf von Knöringen verkaufte, gab dazu Herzog Ludwig von Bayern als Lehensherr seine Zustimmung. Im Jahre 1480 stellte Herzog Albrecht der Weise (1460 - 1508) seinem Lehensmann Knöringen einen Lehensbrief aus, der 1497 dann noch einmal für ihn und seinem Bruder ausgefertigt wurde. Im Jahre 1503 verzichtete Herzog Albrecht auf seine Rechte als Lehensherr und erklärte die bisherigen herzoglich-bayerischen Lehen zu Druisheim zu freieigenen Allodialgütern des Ulrich von Knöringen. Daraufhin veräußerte dieser seinen nunmehr freieigenen Besitz in Druisheim an das Zisterzienserkloster in Kaisheim, das damit seine klösterliche Grundherrschaft in Druisheim, zu der bis dahin nur eine Sölde und die Klostermühle gehört hatten, erweitern konnte.
Die Mühle
Am Sonntag, den St. Veitstag 1385, einigte sich Konrad der Waler von Druisheim mit der Äbtissin des Klosters Liezheim wegen der Mühlen an der Schmutter, die bei Mertingen und in Nordheim standen. Das Schiesgericht unter dem Vorsitz des Donauwörther Stadtmanns Heinrich bestand aus fünf Personen, wobei je zwei vom Kloster und von seiten der Waler entsandt worden waren. Der Schiedsspruch sah vor, das die Müller an der Schmutter gemeinsam ein Wehr oberhalb der Hagenmühle errichten durften, um auf diese Weise das "Gaisel-Wasser" für den Betrieb ihrer Mühlen zu gewinnen. Später einigen sich Parzival, Marschalk von Donsberg, seine Ehefrau Margareth, eine geborene von Riedheim, und Oswald Waler von Druisheim, wegen des Wasserbruchs, der am Wehr oberhalb der Hagenmühle entstanden war. Den Müllern wurde zugestanden, dass sie ein neues Wehr an der Schmutter errichten durften, wovon, was ausdrücklich erwähnt wird, die alte Abmachung mit den Nonnen von Liezheim unberührt bleiben sollte. Als Taidinger fungierte Jörg von Sagendorf, Ritter und Pfleger von (Donau-)Werd, sowie die Donauwörther Bürgermeister Konrad Wurm und Jakob Bosch.
f) Freieigene Güter und Höfe Donauwörther Bürger
Am 30. April 1344 verkauften Marquart Hyller, Bürger der Reichsstadt Donauwörth, und seine Ehefrau Adelheit ihre Hofstatt zu Druisheim (Truizheim) an das Franziskanerinnenkloster "Zum Stern" in Augsburg um 15 Pfund Augsburger Pfennig. Der Hof lag unterhalb der Kirche neben der Mühle. Zum Hof gehörten vier Tagwerk Wiesen, die an der Schmutter "uf dem Rieth" lagen.
Am 18. Dezember 1354 verkauften Elsbeth Nagengast und ihr Sohn Konrad an Seybott, den Münzmeister, Bürger zu Donauwörth, und seine Frau Anna, um 30 Pfund Heller zwei Höfe in Druisheim. Die Hofbeständer waren Hartmann der Giger und Luczz der Karrler. Von den Höfen waren als jährliche Abgaben 14 Schilling Heller, zwei Metzen, drei Herbst- und zwei Fastnachthühner und 60 Eier abzuliefern.
Am 17. März 1394 bekannten die Brüder Pupellen und Purckhard von Ellerbach, dss ihnen folgende Güter "von dez lantgerichts wegen von Burgaw" gänzlich verfallen gewesen sind: das Gütlein zu Druisheim, genannt der "Muggenwinkel", und die dazu gehörigen vier Jauchert Acker im Druisheimer Feld, die einst Ulrich dem Megenwart, Bürger zu (Donau-)"Wird", und seiner Ehefrau Agnes gehört hatten. Die Brüder von Ellerbach hatten jedoch die Güter wieder der Agnes Megenward, Seitz dem Pissinger, Kathrein der Schuerin, Jacoben, ihrem Bruder und Henslen dem Megenward samt deren Erben um 15 PFund Regensburger Pfennig käuflich überlassen.
Am 15. März 1498 verkauften Jakob Prunaer, Bürger der Reichsstadt Donauwörth, und seine Ehefrau Anna für 16 Gulden "wegen ihrer Notdurft" dem Gastl Peutmüller zu Druisheim ein Jauchert Acker in der Druisheimer Gemarkung, die "zu Moß" uaf dem Berg zwischen Lenhart Lindemair und Gastl Peutmüllers Feldern lagen und zu "Ir herren hof gehören". Von den freieigenen Gütern waren vor Sant Veit ein halbes Pfund Wachs Zins an die dortige Pfarrkirche zu entrichten. der Donauwörther bürgermeister Ulrich Marb und die Ratsmitglieder Jacob Fechter und Jörg Widemann fungierten dabei als Siegelbittzeugen.
g) Der Grundbesitz der Fugger 1531 - 1652
Im Jahre 1446 tauchte in einem Spruchbrief des Augsburger Domkapitels wegen strittiger Zehnten in Mertingen Marschall Burkhard von Treussen (=Druisheim) als Ortsbesitzer von Druisheim auf. Noch 1492 besaßen Hans und Georg, die Reischerbmarschälle zu Treußen, 25 Feuerstätten und damit den größeren Teil von Druisheim. Vier Feuerstätten standen dem Marschall Mang von Hohenreichen zu. Zwei weitere Feuerstätten, also Häuser mit Herdstellen, gülteten dem Augsburger Domkapitel, drei dem dortigen Säkularkanonikerstift St. Moritz und zudem acht dem Franziskanerinnenkloster Maria Stern in Augsburg.
Im 1531 wurde auf dem Wege der Erbteilung Druisheim zwischen Pauline von Stetten, die mit Heinrich von Wellwarth verheiratet war, ihrer Schwester Ursula, die mit einem Hauser vermählt war, und der Witwe Albrechts von Stetten, aufgeteilt. Von diesen kaufte am 22. Februar 1552 Graf Anton Fugger (1536 - 1560) Druisheim und löste nach und nach die anderen Teilhaber an der Grundherrschaft im Ort aus. Nach ihm waren Marcus (1560 - 1597), Georg (1597 - 1621) udn Nikolaus Fugger (1621 - 1676) Ortsherren in Druisheim, das bis zum 21. August 1652 fuggerisch blieb. Schließlich verkaufte Marquard Fugger (1687 - 1723) seine Anteile an Druisheim samt dem halb verfallenen Schloss für 28.000 Gulden an die Äbtissin Maria Barbara Scholastica, Gräfin von Toerring zu Seefeld (gest. 1677) vom Benediktinerinnenkloster Holzen (vgl. Epitapf in Holzen). Damals war Druisheim infolge des Dreißigjährigen Krieges fast gänzlich zerstört worden. Die Höfe waren niedergebrannt worden und die Burg war weitgehend verfallen.
h) Klösterliche Grundherrschaften in Druisheim
Das Reichsstift der Benediktiner St. Ulrich und Afra in Augsburg
Schon am 7. Oktober 1182 hatte Kaiser Friedrich I. Schenkungen der Gertrudis von Druisheim in Windisfelt an das Augsburger Benediktinerkloster bestätigt. In einer weiteren, zu Donauwörth am 17. April 1187 ausgestellten Urkunde bestätigte Kaiser Friedrich I. dann die Schenkung eines zu Druisheim gelegenen Hauses, das uas den Händen der Gertrudis von Druisheim an den Konvent des Benediktinerklosters St. Ulrich und Afra in Augsburg überging. Anlass war die Einweihung der Klsoterkirche und die Überführung der Gebeine des hl. Ulrich in die neugebaute Kirche. Am 20. März 1302 sollte König Albrecht das Privileg Kaiser Friedrichs vom 7. Oktober 1182 erneuern und dem Kloster alle seine Besitzungen zu bestätigen.
Die Franziskanerinnen "Maria Stern" in Augsburg
Die Grundherrschaft des Franziskanerinneklosters "Maria Stern" zu Augsburg wuchs in Druisheim bis 1492 auf acht Höfe an und ging zum größten Teil im Jahre 1665 in der Grundherrschaft des Klosters Holzen auf.
Der Besitz der Deutschordensurkunde Donauwörth
Im Jahre 1298 allodifizierte der bischöfliche Kämmerer von Woellenburg Güter, Holzmarken und Äcker, die er bei Druisheim besessen hatte und die Heinrich von Lauterbach von ihm als Erbmaschallisches Lehen innehatte, für den Frauenaltar im Deutschordenhaus in Donauwörth. Er stiftete also seinen Besitz in Druisheim dem Deutschen Orden in Donauwörth, genauer zum Marienaltar der Deutschordenskapelle. Als im Jahre 1352 der Truisheimer, gesessen zu Druisheim, an den Komtur Heinrich Rindsmaul sieben Jauchert Äcker bei Drusiheim um 36 Gulden verkaufte, wurden sein Bruder Siegfried von Druisheim, Cuntz von Waal und Heinrich von Wortelstetten als Urkundenzeugen benannt. Im Jahre 1393 verkaufte die Witwe Conrads von Hochstetten, Margaretha, Äcker und Wiesen zu Druisheim an den Komtur Wilhelm Waler, der irrtümlicherweise Mitbruder zu Hl. Kreiz (!) in Donauwörth genannt wurde, Wiesen und Äcker bei Druisheim um 16 Rheinische Gulden an den Komtur Johann von Gumpenberg (1413 - 1417). Bürgschaft leistete sein Vetter Franz Waler, gesessen zu Druisheim. Am 30. März 1336 schenkte Marschall Heinrich von Pappenheim seinen Hof in Druisheim an das Deutschordenshaus nach Nürnberg, was der Hauskomtur in Werd, Bruder Heinrich und Heinrich, der Widemann zu Truisheim, der dort den Maierhof bewirtschaftete, bezeugten.
i) Der Besitz des Zisterzienserklosters in Kaisheim vom 13. - 17. Jahrhundert
Die Kaisheimer Klostermühle
Am 25. Mai 1236 verzichtete Bischof Siboto von Augsburg (1227 - 1248) zugunsten des Zisterzienserklosters Kaisheim auf die bisher dem Hochstift Augsburg zustehende Mühle in Druisheim, die von ihm Heinrich und Ulrich von Bocksberg zu Lehen getragen hatten. Als Lehensinhaber stimmte der Bischof der Schenkung von Seiten der Beständer an das Zisterzienserkloster zu. In einer zu Donauwörth ausgestellten Urkunde bestätigte am 11. Oktober 1268 der Augsburger Bischof Hartmann (1246 - 1286) den Besitztausch, den der Pfarrer Hel(e)mbert von Druisheim mit dem Kloster Kaisheim vorgenommen hatte. Im Tausch erhielt die Druisheimer Kirche vom Kloster Kaisheim einen Acker, wofür sie den Zisterziensern jene Sölde überließ, die unmittelbar an die Kaisheimer Klostermühle in Druisheim angrenzte. Im Jahre 1318/19 erhalten die Mönche in Kaisheim von der Druisheimer Mühle 30 Solidi Jahresgült und ein Fastnachtshuhn. Der Klostermüller, der als Sohn eines Walther bezeichnet wird, muss außerdem noch zwei Solidi von seiner Sölde und ein Fastnachtshuhn abliefern. Zur Lage heißt es , dass das alte Haus deben der Mühle sich von der Höhe des Berges bis an die Mühle erstreckte, mittlerweile Teil der Mühle war und simit nicht mehr als eine eigenständige Sölde betrachtet werden konnte. Insgesamt standen dem Kloster Kaisheim 35 Solidi an Geldgefällen und ein Wachszins in Druisheim zu. Bei kriegerischen Auseinandersetzungen 1450 zerstörten die Soldaten der Reichsstadt Donauwörth auch die Klostermühle zu Druisheim. Im Jahre 1492 entrichtete das Kloster Kaisheim für zwei Feuerstätten zu Druisheim zwei Feuerstattgulden. Im Jahre 1503 kaufte der Kaisheimer Abt Georg Kastner (1490 - 1509) in Druisheim für 4.100 Gulden die Allodialgüter des Pflegers von Staufen, Ulrich von Knöringen und dessen Ehefrau, Osana von Schwennden. Dazu gehörten der bei Druisheim gelegene "Tüerrenberg", ein Burgstall, der auch als "Capellenberg" oder einfach die "Burg" bezeichnet wurde. Der Verkauf erfolgte mit Zustimmung des Bayernherzogs Albrecht, dessen Rechte als Lehensherrn der Kaisheimer Abt ablöste. Nur "die drei hendel das leben betreffend", also die Hohe oder Blut-Gerichtsbarkeit bei Mord, Brandstiftung und Notzucht, waren davon ausdrücklich ausgenommen. Eine Erweiterung der klösterlichen Grundherrschaft der Zisterzienser erfolgte erst, als das Kloster Kaisheim 1517 von Albrecht Stetner aus Druisheim zwei Tagwerk Wiesmahd für 20 Gulden hinzukaufte. Die vom Kloster Kaisheim zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert aufgebaute Grundherrschaft fand bald nach Ende des Dreißigjährigen Krieges ein Ende; denn im Jahre 1662 überließen die Zisterzienser ihren ganzen Besitz in Druisheim, sei es im Ort oder in der Gemarkung im Tausch gegen Güter in Heroldingen dem Benediktinerinnenkloster St. Johannes in Holzen. Damit wechselten die Kaisheimer Mühle, zwei Sölden, sechs Tagwerk Wiesen und ein Fischwasser "zu Burg" an der Schmutter den Besitzer. Mit diesem Verkauf ging die klösterliche Grundherrschaft der Kaisheimer Zisterzienser in Druisheim zu Ende und die des adeligen Frauenklosters Holzen begann. Schließlich überließ im Jahre 1666 das Kloster Kaisheim auch die Burgmähder in Druisheim für 3800 Gulden der Äbtissin Maria Barbara Scholastica von Törring (gest. 1677) vom Adeligen Frauenstift St. Johannes "im Holz" (Kloster Holzen).
j) Die Grundherrschaft des Klosters Holzen 1652 - 1802
Nach einem Güterverzeichnis des Jahres 1633 standen dem Benediktinerinnenkloster zu Holzen in Druisheim nur "Etliche Eckhern" zu. Im Jahre 1652 hatte das Kloster Holzen, das im Jahre 1150 von Marquard von Donnersberg gegründet worden war, denn Burg nur wenig östlich davon lag, die fuggerischen Anteile an Druisheim von Marquard Fugger um 28.000 Gulden angekauft. Von Eberhard Eiblinger, dem gräflich-fuggerschen Pfleger, wurde außerdem der Widdumshof (=Pfarrhof), der 20 Schaff Getreide an den jeweiligen Ortspfarrer abzuliefern hatte, hinzugekauft. Das Adelige Frauenstift Holzen übte dann bis zur Säkularisation 1802 die Grundherrschaft über seinen Besitz in Druisheim aus. Die letzte Äbtissin Maria Anna Hildegard von Giese und Lutzmannstein musste nach Aufhebung des Klosters Holzen verlassen. Als das Kurfürstentum Bayern 1802 das Kloster aufhob, argumentierten dessen Beamte, dass bisher das Hochstift Augsburg den Schirmvogt und Kastellan des Klosters gestellt habe, der auch das Steuerrecht ausgeübt habe. Deshalb sei es rechtens, wenn Bayern als Rechtsnachfolger des Hochstifts Augsburg unter dem "Titel der Kastellanei, des Steuerverbandes und der Schirmherrlichkeit die vollkommene Landeshoheit" über das Kloster Holzen ausübe. Mit der Klosteraufhebung fiel Holzen an das Haus Hohenzollern-Sigmaringen. Über das Dorf Druisheim wurde die Territorialhoheit und "hohe malefizische Gerichtsbarkeit" von der seit 1749 ebenfalls zu Kurbayern gehörigen Reichspflege Donauwörth ausgesprochen. Als am 3. Dezember 1802 Fürst Alois von Hohenzollern-Sigmaringen die Aufhebung des Klosters verkünden ließ, waren schon zuvor, am 1. Dezember 1802, die bisherigen Untertanen des Klosters durch Handschlag und Ableistung des Treueeides durch den Sigmaringer Kommissär verpflichtet worden. Bei Aufhebung des Konvents 1802 lebten im Kloster Holzen noch 14 Chorfrauen, 12 Laienschwestern, zwei Novizinnen und der Beichtvater Pater Hilber aus Ottobeuren. Die letzte Stiftdame verstarb am 28.5.1858. Am 22. Dezember 1802 wurde ein Verruf verkündet und 1813 kam Druisheim im Erbgang an Graf Franz Xaver von Fischler-Treuberg, der mit Crescentia, einer Schwester des Fürsten Alois von Hohenzollern, verheiratet war. Die Zeit der weltlich-adeligen Gutsherrschaft begann. Am 23. Februar 1819 wrude ein adeliges Patrimonialgericht I. Klasse auf Holzen errichtet, zu dem nun die Ruralgemeinde Druisheim, die damals aus 63 Häusern mit 78 Familien und 345 Bewohnern bestand, gehörte. Druisheim lag damals im Landgerichtsbezirk Wertingen, der am 1. März 1804 gebildet worden war. Nach dem Physikatsbericht des Wertinger Amtsarztes Dr. Thomas Götz (1837 - 1867) wurde Druisheim im Jahre 1846 von einer Nervenfieber-Epidemie schwer in Mitleidenschaft gezogen. Dennoch wuchs die Bevölkerung leicht an. und erreichte nach der Zählung von 1858 349 Seelen. Außerdem wurden 57 Geburten registiert, denen 46 Verstorbene gegenüberstanden. Im Dorf gab es eine einzige ortsarme Person. Im Jahr 1871 wurde Druisheim dann aus dem Landgerichtsbezirk Wertingen aus- und in den Landgerichtsbezirk Donauwörth eingegliedert. Seit Mai 1978 gehört Druisheim als Ortsteil von Mertingen zum Landkreis Donau-Ries.
k) Zünftige Handwerkerorganisation
Am 11. November 1766 hatte der Donauwörther Braumeister und Greifenwirt Franz Joseph Widemann seinen Lehrjungen Anton Neurichter "gebürthig von Burghoff nebst Treusheim" als Lehrling bei der Donauwörther Brauerzunft einschreiben lassen, "welcher sein handtwerck in heut zwey Jahren trefflich redlich und auf Recht zu erlehrnen" die Absicht hat. Er wurde am 11. November 1768 zum Gesellen freigesprochen. Danach begab er sich auf die Wanderschaft, wie dies für Gesellen üblich war. wohin ihn sein Weg führte, ist leider nicht bekannt.
2. Tatort Druisheim - Ein Kriminalfall anno 1477
Als Kaiser Friedrich III. in den Jahren 1474/75 gegen den mächtigen Burgunderherzog Karl den Kühnen ins Feld zog, kämpften auch an die 800 Augsburger im Heer des Reiches mit. Die Kriegsgebiete hatten unter den Truppen arg zu leiden; Plünderung und Raub waren an der Tagesordnung. Viele der Soldaten kehrten verroht aus dem Krieg zurück und konnten sich nur schwer wieder an geordnete Verhältnisse gewöhnen. So auch vier Augsburger Metzgermeister, die nun von ehrlicher Arbeit nichts mehr wissen wollten: Sie waren weiterhin auf Raub aus.
Im Frühjahr anno 1477 brachen Nürnberger Kaufleute mit zwei Wagen wertvoller Stoffe nach Augsburg auf. Durch einen Rosshirten namens Nieß erhielten die vier Metzger davon Nachricht und waren sogleich entschlossen, den Warenzug auszurauben. Um sich abzusichern, bestachen sie den Zunftmeister der Metzger, ihren Vetter Georg Kurz und sogar den Augsburger Bürgermeister Ulrich Schwarz. Beide sollten einen ansehnlichen Teil der Beute erhielten, wenn der Überfall gelingen würde. Als Gegenleistung mussten sie "ein Aug zuthun und also den Sachen desto minder nachforschen wollen".
Vom Kundschafter Nieß informiert, ritten die vier Metzger und ein Komplize namens Kunz Lider zum geplanten Tatort: "Bei Trüßheim oberhalb der stat Werde (= Stadt Donauwörth)" schlugen sie zu. Der Transport wurde überfallen und die Wegelagerer zwangen die Fuhrleute mit Waffengewalt, in einen Waldweg abseits der Straße nach Augsburg einzubiegen. Dort machten sie sich über die wertvollen Samt- und Seidengewänder her, teilten die Beute und schleppten soviel davon heimlich nach Augsburg, wie sie nur konnten. Kunz Lider jedoch wollte keinen Anteil, weil man ihm einen kaiserlichen Auftrag vorgetäuscht hattte. In der Stadt feiert die Bande ihren gelungenen Coup und auch der Kundschafter Nieß, der Vetter Zunftmeister und der korrupte Bürgermeister Schwarz erhielten ihren Anteil aus dem Druisheimer Raub.
Bald nach dem Überfall kamen die geschädigten Nürnberger Kaufleute zusammen mit einigen Ratsherren ihrer Stadt nach Augsburg. Sie wandten sich hilfesuchend an den mächtigen Bartholomäus Welser, auch er Bürgermeister zu Augsburg. Welser nahm sich des Falles an - und verordnete zunächst gänzliches Stillschweigen über das Verbrechen. Gleichzeitig wurden Spitzel eingesetzt, die bei Tuchhändlern, in Wirtshäusern und Badstuben Augen und Ohren offenhalten sollten.
Schon nach zwei Tagen brachte diese Methode den ersten Erfolg: Der Rosshirt Nieß hatte ein Stück Samt aus der Beute zu Geld machen wollen. Er wurde verhaftet und "in Eisen gelegt". Die weitere Fahndung lief nach damaligem Rechtsverständnis mit unbarmherziger Konsequenz ab: Nieß wurde gefoltert und verriet die Bande. Sofort schwärmten die Stadtknechte aus, um die enttarnten Räuber zu verhaften. Dabei kam es zu Blutvergießen: Zwei der gesuchten Metzger wurden erstochen, als sie sich gegen die Festnahme zur Wehr setzten. Die anderen - unter ihnen jener Kunz Lider, der keine Beute annehmen wollte - wurden in Eisen gelegt. Auf der Folter gestanden sie das Verbrechen, verrieten den Verbleib der Beute und nannten dabei auch ihren Vetter, den Zunftmeister Kunz; damit gaben sich die Richter zufrieden und die Mitwisserschaft des Bürgermeisters Schwarz blieb verborgen.